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Lärm ist einfach nur Lärm im Alltag des Autoren

Mehr als die Hälfte meines Lebens, ganze Jahrzehnte, habe ich damit zugebracht, Geschichten und Bücher zu schreiben. Hundertausende Menschen haben sich meine Bücher kostenlos aus dem Netz geladen, was an sich ja gut ist. Doch weiss ich bis heute nicht, ob auch nur ein Bruchteil dieser Menschen die Bücher auch tatsächlich gelesen hat. Darauf kommt es an. Das wäre mir wichtig. Ganz selten hat sich mal jemand bedankt. Oft zweifle ich daran, dass viele Downloader die Bücher auch gelesen haben...

Inhaltsverzeichnis:

Vom Downloaden und Online-Lesen
Von Murks und Selbstkritik
Vom jungen Internet und EBooks
Von den Wirren des Alltags


Hauptsache man hat die kostenlosen Sachen erstmal auf einem Stick und vergisst sie dann irgendwann. Auch weiss ich nicht, ob sie die Geschichten gut finden. Zwar hatte ich früher Bewertungsfelder und Kommentarboxen, doch diese wurden nur mit Werbung zugespamt, so dass ich sie wieder entfernt habe. In all den Jahren war die Anzahl an Feedback zu meinen Arbeiten extrem gering. Wie ein Koch der nicht weiß, ob den Gästen das Essen schmeckt, so kochte ich einfach unbeeinflusst weiter. Erst neulich habe ich erfahren, dass selbst meine eigenen nahen Bekannten und Freunde meine Arbeiten weitgehenst nicht kennen oder sie gelesen haben. Ist das nicht verrückt? Ich widme einen Großteil meines Lebens damit, meine Erlebnisse, Gedanken und Vorstellungen in Worte zu fassen und sie kostenlos anzubieten, doch eigentlich intererssiert sich scheinbar niemand wirklich dafür. Nicht einmal meine Leute. Kaum jemand hat meine Yberseh.de-Seite verlinkt, und ich kämpfe seit vielen Jahren um jeden Besucher. Ist es wirklich so, dass nur das Attribut »kostenlos« Interesse auslöst, jedoch nicht der Inhalt?

Damals habe ich damit begonnen zu schreiben, weil ich wirklich etwas mitzuteilen hatte. Fantasy, Phantastik, Hermetik, dazu Erlebnisse und Wahrnehmungen aus dem Alltag. Unfassbarkeiten hatte ich üppig erlebt und wollte sie erzählen. Meine Zielsetzung war es, ähnliche Menschen zu finden, Menschen mit meinen Inhalten helfen zu können oder ihnen auch nur Freude zu bereiten. Doch inzwischen scheinen mir meine Arbeiten wie Monologe zu sein und das Netz ein Archiv für mich selbst. Für meine Motivation wird das mit den Jahren immer schwieriger und Selbstzweifel kommen auf. Wie frustrierend ist es, wenn man andere Literaturseiten anschreibt und sich gegenseitig verlinken möchte, aber nie eine Antwort zurück kommt. Man ist nicht wichtig genug für einen Link, eben ein weiterer Wichtigtuer der meint, schreiben zu müssen. Nach so vielen Jahren harter Arbeit noch immer so wenig verlinkt zu sein, das ist schon irgendwie ein Schlag ins Gesicht. Entweder die Menschen denken alle nur noch an sich, oder meine Arbeiten sind Murks.

Das war nicht immer so. Damals, als das Internet vor einigen Jahrzehnten noch jung war, gehörten auch diverse Seiten von mir schon mit zum Angebot. Vieles habe ich ausprobiert, vieles wurden in Rundfunk und TV vorgestellt, mein kostenloser Erstling wurde damals innerhalb kurzer Zeit 50k mal heruntergeladen und diskutiert. Das war damals sehr viel, wenn man bedenkt, dass Internet zu der Zeit noch neu und relativ wenig verbreitet war. Doch mit der Kommerzialisierung des Internets nahm das Interesse immer weiter und rapide ab. Geht man zusätzlich davon aus, dass Qualität sich generell durchsetzt, auch wenn es manchmal etwas länger dauert, kann man daraus folgen, dass meine Inhalte nicht gut sind oder schlicht so abgedreht, dass sie kaum jemand versteht oder zu unglaublich sind.
 
Die Kombination von Schreibstil, Inhalt und Emotionen im Text, sie sind ein nicht unwesentlicher Teil von mir und meinem Leben. Fast könnte man sie mit mir selbst vergleichen. Viele benutzen meine Arbeiten, laden sie herunter, aber für den Inhalt, für das Herz und den Geist, dafür interessiert sich offenbar kaum jemand, oder sie werden schlicht belächelt. Das Konstrukt ist wirklich erstaunlich, beinahe schon selbst ein Kunstwerk. Ich bin HSP, also eine extrem sensible Persönlichkeit mit hoher Empathiefähigkeit und natürlicher Achtsamkeit. Wieder so ein Buzzword der letzten Jahre, was wohl auch daran liegt, dass der heutige Alltag völlig reizüberflutet ist, zuemist auch mit völlig unnötigen Reizen. Schon ein ruhiges Leben ohne Menschen ist für mich so reich an Wahrnehmungen und Verarbeitungen dieser, dass sie mich deutlich fordern. Zudem ist mit den Jahren ein ganzes Universum in mir entstanden, was man schon alleine an meinen Arbeiten erkennen kann. Daher zerreisst es mich in den Wirren des Alltags der Menschen nahezu. Was eigentlich eine Gabe ist, für mich war sie in meinem Leben mehr ein Fluch, dem man sich täglich stellen muss. Diese Gabe haben so ungemein viele meiner Mitmenschen stets gandenlos ausgenutzt und mir auf diese Weise immer wieder und wieder sehr viel Leid und Schmerz zugefügt. Mit zunehmendem Alter schwinden allmählich meine Widerstandskräfte gegen diesen Raubbau und die Schäden werden sichtbar. Ich kann nichts dagegen machen und möchte es auch überhaupt nicht mehr. Unendlich müde bin ich geworden, mich selbst im Alltag verleugnen zu müssen und meine Gabe ohne jegliche Wertschätzung ausnutzen zu lassen. Ich bin es leid, ein Spielball der Schreier und Brüller zu sein, nur weil sie meinen, Lärm hätte etwas mit Wahrheit und Begreifen zutun. Dabei ist Lärm, einfach nur Lärm...

© 2019 Alexander Rossa

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